• Brass Band Schötz •

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Abstract

Um die Geschichte der Brass Band Schötz zu verstehen muss über hundert Jahre zurück geblendet werden: 1889 wurden in Schötz unter dem Zeichen grosser politischer Wirren die liberale Musikgesellschaft Schötz (bis 2005: Brass Band Frohsinn Schötz) und 1895 die konservative Feldmusikgesellschaft Eintracht Schötz (bis 2005 Brass Band Eintracht Schötz) gegründet. Motiviert durch parteipolitisches Gedankengut standen sich während Jahrzehnten die beiden stolzen, auf einem hohen Niveau musizierenden Vereine, wie in vielen andern Dörfern im Kanton Luzern, in einem erbitterten Konkurrenzkampf gegenüber. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde aus dem Gegeneinander ein Nebeneinander, das schliesslich per 1. Januar 2006 in Schötz zu einem Miteinander wurde. Am 20. Januar 2006 fand im Gasthof St. Mauritz die erste Generalversammlung der Brass Band Schötz statt, am 25. Januar 2006 die erste Musikprobe und bereits am 6. April 2006 das erste Jahreskonzert. Was noch vor zehn Jahren absolut unmöglich schien, wurde Wirklichkeit.

Heute kaum mehr vorstellbar

Um die Geschichte der Brass Band Schötz zu verstehen muss über hundert Jahre zurück geblendet werden: 1889 wurden in Schötz unter dem Zeichen grosser politischer Wirren die liberale Musikgesellschaft Schötz (bis 2005: Brass Band Frohsinn Schötz) und 1895 die konservative Feldmusikgesellschaft Eintracht Schötz (bis 2005 Brass Band Eintracht Schötz) gegründet. Motiviert durch parteipolitisches Gedankengut standen sich während Jahrzehnten die beiden stolzen, auf einem hohen Niveau musizierenden Vereine, wie in vielen andern Dörfern im Kanton Luzern, in einem erbitterten Konkurrenzkampf gegenüber. Unter dem Deckmantel der Kultur wurde die politische Gesinnung zur Schau getragen: "Eine rechte (für: richtige, starke) Partei hat nicht nur eine eigene Zeitung und Bank sowie ein eigenes Wirtshaus sondern auch eine eigene Musik" war damals das Credo. Wie ältere Ehrenmitglieder beider Vereine erzählen, muss es dabei oft recht heftig zur Sache gegangen worden sein. Viel mehr als am eigenen Erfolg freute man sich am Misserfolg der andern. Dies ist heute kaum mehr vorstellbar.

Gegeneinander, Nebeneinander, Miteinander

Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde aus dem Gegeneinander ein Nebeneinander, das schliesslich per 1. Januar 2006 in Schötz zu einem Miteinander wurde. Die Ehrenmitglieder der beiden Vereine wurden dabei folgendermassen orientiert: "Sowohl bei der Brass Band Eintracht Schötz wie bei der Brass Band Frohsinn Schötz geht es den Aktivmitgliedern wie ihrem jeweiligen Umfeld ähnlich. Einerseits schaut man mit Wehmut zurück auf grosse und schöne Momente in der Vereinsgeschichte. Andererseits ist es aber auch ein Zeichen der Zeit und der aktuellen Gesellschaft, dass Individualismus und Selbstbestimmung wichtiger sind als ein bindendes Zusammengehörigkeitsgefühl, freiwillig gewählte Verpflichtungen und ein tatkräftiger Beitrag an eine Gemeinschaft. Diese Tendenzen sind, beziehungsweise werden auch in den beiden Schötzer Musikvereinen unterschiedlich ausgeprägt sicht- und spürbar. So ist der Vereinszusammenschluss mit Blick nach vorne ein Vernunftsentscheid, der in der Zukunft viele Chancen bietet."

Bereits um die Jahrhundertwende verhandelten die beiden Schötzer Musikvereine zum ersten Mal über einen möglichen Zusammenschluss miteinander. Die Verhandlungen mussten abgebrochen werden. Damals war die Zeit für einen Zusammenschluss noch nicht reif - zu weit auseinander lagen die eigenen Vorstellungen, zuwenig war man bereit die eigenen Interessen im Sinne eines gemeinsamen Kompromisses zurückzustellen. Für den zweiten Anlauf haben die Verantwortlichen aus den ersten Verhandlungen gelernt und manches anders gemacht. So wurde von den beiden Vorständen im Sommer 2005 ein Grundsatzpapier ausgearbeitet. Beide Vereine haben diesem am 16. Oktober 2005 einstimmig zugestimmt. Am 20. Januar 2006 fand im Gasthof St. Mauritz die erste Generalversammlung der Brass Band Schötz statt, am 25. Januar 2006 die erste Musikprobe und bereits am 6. April 2006 das erste Jahreskonzert. Was noch vor zehn Jahren absolut unmöglich schien, wurde Wirklichkeit.

Diese grosse Leistung konnte nur erreicht werden, weil von allen Beteiligten lieb gewordene Gewohnheiten und/ oder jahrelang gepflegtes Gedankengut "über Bord geworfen" und der Kopf frei gemacht wurde für eine zukunftsgerichtete Lösung im Sinne des Kulturgutes "Blasmusik" für das Dorf Schötz und die Region. Offen mussten dabei die aktuelle gesellschaftliche Situation und Entwicklung aufgenommen und neue Wege gesucht werden. Eines der obersten Ziele und auch die Motivation der Verantwortlichen war, mit dem Vereinszusammenschluss eine nachhaltige Situation und die Erhaltung eines Musikvereins mit positiver Ausstrahlung im Dorf Schötz und darüber hinaus zu schaffen. Dies nicht zuletzt auch für die vielen jungen Musikantinnen und Musikanten, die (verständlicherweise) für die Geschichten aus ihnen unbekannter Vergangenheit oft ein unverständliches Kopfschütteln übrig haben. Den jungen Musikantinnen und Musikanten soll mit dem Vereinszusammenschluss eine gute vereinsstrukturelle und musikalische Zukunft (an-) geboten werden können.

Start geglückt

Mit grossartigem organisatorischem, musikalischem und tatkräftigem Einsatz in den ersten Monaten haben sich die Jungen bereits für diesen Schritt bedankt. Dass mit dem Vereinszusammenschluss durch wesentlich vielfältigere Besetzungsmöglichkeiten das musikalische Niveau zudem deutlich verbessert werden konnte, darf hier auch erwähnt werden.

Brass Band Schötz neu in UniForm

Mit einem grandiosen Festkonzert präsentierte die Brass Band Schötz am 8. März 2008 ihre erste Uniform. Es wurde ein grandioses Wochenende: Am Freitagabend wurde dieses fulminant mit der Dialektrockband Matr und der Funkband Spinning Wheels eröffnet. Der Samstagabend stand, mit seinem Festkonzert in der vollen Schötzer Mehrzweckhalle, im Zeichen der Uniformpräsentation. Der Schötzer Jazztrompeter Peter Schärli mit seinen Soloauftritten, die Uraufführung des von Aktivmitglied Daniel Bättig komponierten Brass Band Schötz-Marsches und Evelyn Leemann vom Radio Pilatus mit der Präsentation des Konzertprogramms gaben dem Abend einen zusätzlichen, besonderen und sehr beachteten Rahmen. Der Festgottesdienst am Sonntag war ein weiterer Höhepunkt des Festwochenendes. Musikalisch wurde der Gottesdienst umrahmt mit Teilen der neu von Ruedi Renggli komponierten Messe für Gesang (Jodler der Alten Sektion Zürich) und Brass Ensemble (Bläser der Brass Band Schötz). Ein Apero als Dankeschön für die ganze Schötzer Dorfbevölkerung und ein gemeinsames Mittagessen mit den Uniformenspendern, den Sponsoren und dem Hauptsponsor rundeten ein wunderschönes Wochenende für die Brass Band Schötz ab.